Schlaflosigkeit ist für die meisten Menschen ein unerträglicher Zustand.
Was kann man selbst dagegen tun?
Viele Menschen leiden unter Schlaflosigkeit. Das fängt an bei leichten Einschlafstörungen, bei denen die Menschen bis zu einer Stunde im Bett liegen, bis sie endlich eingeschlafen sind. Geht über immer wiederkehrendes Aufwachen mit anschliessendem Weiterschlafen über zu Menschen, die wirklich nur 1 Stunde Schlaf pro Nacht finden.
Grundsätzlich sollte natürlich immer erforscht werden, was denn eigentlich die Ursache für die Schlafstörung ist und ganz getreu unserer Philosophie und unseres Behandlungsansatzes eben diese Ursache behandelt werden, damit das Symptom Schlaflosigkeit dadurch dann von alleine verschwindet. Jedoch kann man natürlich auch erst einmal zu Hause versuchen, die Schlafstörung selbst in den Griff zu bekommen. Dieser Artikel soll Ihnen die Möglichkeiten zur Selbsthilfe bei Schlafstörungen aufzeigen, bevor Sie den Weg der Ursachenforschung beschreiten.
Vermeidung von Störfaktoren
Der erste Schritt ist der Ausschluss möglicher Störfaktoren, die den Schlaf beeinträchtigen. Man sollte versuchen folgende Dinge zu vermeiden:
- Licht und Lärm
- spätes Essen
- Alkohol und Koffein
- Medien
- zu warme Raumtemperatur
- jegliche Form von Aufregung
Zusätzlich kann man versuchen neben der Vermeidung solcher Störfaktoren auch selbst bestimmte Rituale einzuführen, um den Schlaf zu verbessern. Dazu gehören:
- Entspannungsübungen
- Meditation
- Lesen
- Beten
- immer die gleiche Bettgehzeit
- das kleine süße Betthupferl
Hilft das alles nicht wäre der nächste Schritt der Versuch, mit bestimmten Medikamenten die Schlaflosigkeit zu verbessern. Im Folgenden möchte ich Ihnen aufzeigen, welche Möglichkeiten Ihnen hierfür zur Verfügung stehen.
Pflanzliche Mittel
Pflanzliche Präparate gibt es wie Sand am Meer, der Markt ist sehr groß. Dabei tauchen immer wieder die üblichen Vertreter von Pflanzen auf, denen schlaffördernde Wirkung zugeschrieben und nachgewiesen wurde. Das sind vorrangig folgende Pflanzen:
- Baldrian
- Hopfen
- Melisse
- Passionsblume
- Lavendel
Man kann diese Stoffe als Einzelpräparate oder auch in Kombination einnehmen. Ich empfehle, auch wenn ich grundlegend eher ein Gegner von Wirkstoffkombinationen bin, in diesem auf ein Kombinationspräparat zurückzugreifen. Ganz einfach um den größtmöglichen Wirkungseffekt erzielen zu können. Präparate wie Pascoflair von der Firma Pascoe oder Sedacur vom Schaper&Brümmer kommen zum Beispiel dafür in Frage. Jedoch ist es letztendlich egal , welches Präparat sie einnehmen, solange die entsprechenden Pflanzenwirkstoffe darin enthalten sind.
Auch ein Schlaftee zusammengesetzt aus den entsprechenden Pflanzen, kann durchaus den Schlaf verbessern, besonders geeignet für Menschen, die nicht so gerne Tabletten einnehmen wollen.
Antiallergika
Warum ich soll ein Medikament gegen Allergie nehmen, um besser schlafen zu können? Ich bin doch gar nicht allergisch. Das stimmt wohl, aber sogenannte Antihistaminika, antiallergische Medikamente der ersten Generation, können dazu verwendet werden, den Schlaf zu verbessern. Man benutzt dabei einfach eine der Nebenwirkungen solcher Wirkstoffe, nämlich die Müdigkeit, um so den Schlaf zu fördern. Man kann über eine solche Vorgehensweise denken, was man möchte. Aber bei manchen Menschen funktioniert es ganz gut, wieder ein normales Schlafgefühl zu entwickeln. Beispiele solcher Präparate wären Hevert Dorm von Hevert, Hoggar night von Stada oder auch Fenistil-Tropfen von GlaxoSmithKline.
Bei der Einnahme solcher Präparate muss immer beachtet werden, dass diese neben der erwünschten Nebenwirkung eben auch andere Nebenwirkungen haben kann und somit auch Kontraindikationen zu der Einnahme bestehen. Deswegen sollten Sie dazu immer die entsprechenden Beipackzettel gut durchlesen und bei Fragen und Unklarheiten Ihren Arzt oder Heilpraktiker konsultieren.
Melatonin
Eine Stufe weiter kann man versuchen mit der Einnahme eines körpereigenen Stoffes, dem Melatonin, dem Schlaf nachzuhelfen. Wenn der Körper schlafen will, schüttet er nämlich dieses Hormon aus. Substituiert man dieses, kann das dazu verhelfen, wieder einen gesunden Schlaf-Wach-Rhytmus zu etablieren. Das kann man eine gewisse Zeit versuchen, sollte aber dabei beachten, dass der Hormonhaushalt eines der komplexesten Systeme im ganzen Körper darstellt, und ein Eingriff in dieses System mit Bedacht gewählt und nur für einen kurzen Zeitraum ausgeübt werden sollte. Da die Aufnahme über die Mundschleimhaut viel besser funktioniert als die Aufnahme über den Darm, sollte man auf sogenannte Melatoninsprays oder Lutschtabletten wie diese hier zum Beispiel zurückgreifen.
L-Tryptophan
Ein weiterer Stoff ist das L-Tryptophan, eine Aminosäure aus der im Körper Serotonin gebildet werden kann. Serotonin ist ein Stoff der neben einer schlaffördernden Wirkung viele andere positive Wirkungen hat, wodurch man nicht nur den Schlaf wieder in den Griff bekommt, sondern auch im Allgemeinen seinen Gemütszustand verbessern kann. Insbesondere Menschen, die gerne zu depressiven Verstimmungen neigen, können durch die Einnahme von Tryptophan auf einen schlaffördernden Effekt hoffen. Ein beliebtes Präparat wäre zum Beispiel das Ardeydorm von der Firma Ardeypharm.
GABA
Gamma-Amino-Buttersäure ist ein körpereigener Stoff der vor allem im Gehirn einen hemmenden Einfluss auf Nervenzellen hat. Dies führt dazu, das es eben auch einen schlaffördernden und beruhigenden Effekt auf den Körper hat. Aufgrund der schlechten Aufnahme im Darm sollte man hier wie beim Melatonin eher auf die Einnahme von sogenannten sublingualen Präparaten zurückgreifen, wie zum Beispiel von der Firma Warnke das GABA.
Rezeptpflichtige Arzneimittel
Wenn das bisher beschriebene alles nichts hilft und der Schlafentzug so massiv ist, dass der Mensch es kaum noch aushalten kann, darf man aus meiner Sicht auch über eine kurzfristige Einnahme von verschreibungspflichtigen Schlafmitteln nachdenken. Diese haben sicherlich die größte Wirkung, sind aber natürlich auch aufgrund der Nebenwirkungen und vor allem wegen des Abhängigkeitspotentials mir großer Vorsicht zu geniessen. Da man solche Präparate aufgrund der Rezeptpflicht sowieso nicht ohne Konsultation eines Arztes erhalten kann, ist die Überlegung über deren Einsatz mit einem Spezialisten zu besprechen. Dieser berät sie über die Möglichkeiten und Nachteile von Benzodiazepinen, Zolpidem oder Zoplicon, den bekanntesten Schalmitteln. Grundsätzlich sollten solche Mittel maximal über einen Zeitraum von 2-4 Wochen eingenommen werden, damit der Körper sich nicht an die Einnahme gewöhnt.
Ich empfehle Ihnen alle in diesem Artikel aufgezeigten Möglichkeiten vor dem Selbstversuch immer mit einem Arzt oder Heilpraktiker zu besprechen und bei länger anhaltenden Schlafstörungen immer mit einem erfahrenen Therapeuten herauszufinden, was denn die Ursache für Ihre Schlafproblematik ist. Diese sollte wie zu Beginn des Artikel erwähnt aus meiner Sicht behandelt werden, damit die Schlafstörung überhaupt verschwinden kann.
Wenn Sie weitere Fragen zu diesem oder anderen Themen haben, kontaktieren Sie mich gerne unter folgendem Link.