Allergie

Eine Allergie ist per Definition eine überschiessende Immunreaktion auf harmlose Stoffe aus der Umwelt. Der Körper wird ständig mit allen möglichen Stoffen aus der Umgebung konfrontiert. Ob es Chemikalien, biologische Stoffe oder auch Strahlungen sind, lässt den menschlichen Organismus normalerweise kalt.

Er sollte eigentlich damit zu recht kommen. Manchmal aber schafft er das eben nicht. Reagiert der Körper also fälschlicherweise auf einen solchen Stoff, bezeichnet man diesen als Allergen und die entstehenden Körperreaktionen als Allergie.

Bei einer allergischen Reaktion passiert folgendes: ein Allergen tritt irgendwo in den Organismus ein. Das können Pollen von einem Baum sein, die eingeatmet werden und auf der Nasenschleimhaut landen oder auch Chemikalien aus einer Hautcreme, die beim Auftragen in die Haut eindringen. Nahrungsbestandteile können durch den Darm in den Organismus gelangen. Selbst Sonnenstrahlung kann über die Haut aufgenommen werden und die klassische Sonnenallergie auslösen. Wie erwähnt sollte dies für den Organismus kein Problem darstellen.

Bei einer Allergie jedoch muss irgendetwas passiert sein, wodurch das Immunsystem plötzlich mit einer unerwarteten Übersprungshandlung reagiert. Es glaubt, dieses „Allergen“ wäre schädlich. Und ab da an erfüllt es eigentlich nur noch seine Pflicht, körperschädigende Eindringlinge wie beispielsweise Viren zu bekämpfen. Dabei ist es ihm egal, dass der Eindringling eigentlich harmlos ist. Aufgrund dieser Immunreaktion entstehen dann Allergiesymptome.

Da ein ursprünglich harmloses Allergen kaum die Ursache für die Symptome sein kann, wird eines schnell klar: eine Allergie ist niemals eine Erkrankung. Es läuft doch nur eine grundsätzlich vorgesehene Immunreaktion ab. Allergie ist also immer nur ein Symptom. 

Die eigentliche Erkrankung  muss an anderer Stelle gesucht werden. Sie liegt in der Ursache, die für die Fehlleitung des Immunsystem verantwortlich ist. Vielleicht können Sie sich vorstellen, wie vielfältig diese Ursache sein kann. Oftmals gibt es nicht nur einen einzigen Grund, sondern mehrere auslösende Faktoren.

Die Ursache kann zum Beispiel in einer Impfung im Kleinkindesalter viele Jahre vor Ausbruch der Allergie liegen. Ein Fall der übrigens recht häufig vorkommt und deshalb keine große Herausforderung darstellt. Es könnte aber auch einfach nur ein geschwächtes Immunsystem sein, wodurch die Fehlinterpretation entsteht und die Allergie zum Ausbruch kommt. Manchmal liegt die Ursache aber auch tief verborgen und ist sehr komplex. Dann muss man intensiv danach suchen, um Das Problem in den Griff zu bekommen.

Die Therapie einer Allergie ist theoretisch mehr als einfach: finde die Ursache für die Fehlleitung und schaffe sie aus der Welt. Dann verschwindet auch die Allergie. In der Praxis ist es verständlicherweise leider nicht ganz so einfach. Die Suche nach der Ursache kann sich durchaus als kompliziert darstellen.

Zudem braucht es Zeit. Über mehrere Jahre entstandene Ursachen sind selten innerhalb einer Woche aus dem Weg geräumt.
Wer aber etwas Geduld mitbringt, darf auch darauf hoffen, die Allergie in den Griff zu bekommen.

Grundsätzlich ist alles heilbar, was gestört ist. Zerstörte Zustände allerdings sind es nicht. Ist der Arm ab, ist er ab, er wächst nicht von alleine wieder an. Ist er aber nur verletzt, dann heilt er wieder zusammen.

Bei Allergien verhält sich das folgendermaßen. Ist die Allergie von außen erworben, liegt nur eine Störung  vor und kann aus der Welt geschafft werden. Man muss ja nur die erwähnte Ursache finden und behandeln und hat das Problem damit gelöst. Heilung ist in so einem Fall also möglich.

Leider gibt es jedoch bei Allergien auch eine Ursache, die man als zerstört bezeichnen muss. Nämlich dann wenn die Allergie vererbt ist. Hat man also die Fehlleitung von seinen Vorfahren via Erbgut mitbekommen, wird das nicht mehr heilbar sein. Die Information über das Fehlverhalten des Immunsystems ist dann in den Genen festgeschrieben und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Trotzdessen ist es möglich vollkommen beschwerdefrei zu werden. Allerdings bedeutet das eine lebenslange Therapie, um diesen symptomfreien Zustand aufrecht zu erhalten.